Heimatkundliche Vereinigung Furttal Mitteilung Nr. 13 Dr.h.c. Heinrich Hedinger -f- 1893-1978 Aus der Geschichte von Dällikon Dr.h.c. Heinrich Hedinger -f- Am 17. März 1978 verschied im Alters-Pflegeheim DielsdorfDr. h.c. Heinrich Hedinger aus Zürich und Regensberg im Alter von 85 Jahren und 3 Tagen. Damit schloss ein Mann für immer die Augen, der nicht nur als ehemaliger Lehrer von Regensberg und später von Zürich bekannt war, sondern durch seine Tätigkeit als Chronist und Geschichtsforscher wie durch seine freundliche und aufgeschlossene Art weit über die Grenzen des Zürcher Unterlandes hinaus bekannt war. Heinrich Hedinger wurde am 14. März 1893 in Albisrieden geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Zürich trat er ins Lehrerseminar Küsnacht ein. 1912 kam der junge Lehrer an die Achtklassenschule nach Regensberg. Hier begann er auch bald mit seinen geschichtlichen Forschungen über die Vergangenheit seines Wohnortes und des weiteren Zürcher Unterlandes. 1921 erschien seine erste geschichtliche Publikation, der «Führer durch Regensberg». Neben einer Reihe von kürzeren Abhandlungen, die zum Teil in der Lokalpresse, zum Teil im Jahresheft des Unterländer Museumsvereins oder im «Zürcher Taschenbuch» veröffentlicht wurden, folgte im Jahr 1927 die «Geschichte des Städtchens Regensberg». Weitherum bekannt wurde Heinrich Hedinger sodann als Verfasser des «Wanderatlas des Unterlandes» und des «Wanderbüchleins derNZZ», inwelchen seine umfassenden Kenntnisse des Zürcher Unterlandes auch in geographischer Hinsicht zum Ausdruck kommen. 1931 liess er sich als Primarlehrer nach Zürich wählen, wo er im Schulhaus Münchhalden unterrichtete. Nach seiner Pensionierung 1958 kehrte Heinrich Hedinger nach Regensberg zurück, um sich hier ganz seiner Lieblingsbeschäftigung, der Geschichte, zuzuwenden. In rascher Folge erschienen nun weitere Ortsgeschichten, so 1961 zur 1100-Jahrfeier die «Chronik der Gemeinde Dielsdorf», 1965 die Ortsgeschichte von Schöfflisdorf, 1968 diejenige von Steinmaur, 1972 die von Neerach und 1973 diejenige von Ober- weningen und die «Gemeindechronik von Schleinikon». Bereits 1959 hatte die Gemeinde Regensberg ihrem Mitbürger das Ehrenbürgerrecht verliehen. Am 28. April 1967 ehrte ihn die Philosophische Fakultät der Universität Zürich mit derWürde eines Dr. honoris causa für seine unermüdliche Tätigkeit als Betreuer und Förderer der Heimatgeschichte und des Heimatschutzes im Zürcher Unterland. 1 Obwohl geistig immer noch rüstig und voller Arbeitskraft, war Heinrich Hedinger älter geworden, und mancherlei körperliche Beschwerden machten ihm mehr und mehr zu schaffen. Mehrmals musste er sich in Spitalpflege begeben, doch konnte er immer wieder auf seine geliebte «Burg» zurückkehren. Im Dez. 1977 musste er sich neuerdings einem medizinischen Eingriff unterziehen. Bis zu seiner erhofften Wiederherstellung wurde er alsdann ins Pflegeheim Dielsdorf verbracht, wo er am 17. März des vergangenen Jahres sanft entschlafen ist. Heinrich Hedinger beim Studium in seinem Arbeitszimmer in Regensberg Seit der Gründung der «Heimatkundlichen Vereinigung Furttal» war Heinrich Hedinger auch Mitglied unserer Gesellschaft, dessen Vorstand er stets mit Rat zur Seite stand. Einer Bitte um einen Textbeitrag zu einem Mitteilungsheft sagte ermit Freuden zu. Kurz vor seiner letztmaligen Einlieferung ins Bezirksspital Dielsdorf sandte er dem Unterzeichneten das Manuskript der folgenden kurzgefassten «Geschichte von Dällikon», die wir hier unverändert wiedergeben. Wenige Tage vor seinem Hinschied äusserte er die Hoffnung, das Erscheinen dieses Heftchens noch erleben zu dürfen. Doch kurz darauf ist er selbst in die Geschichte eingegangen. AGüller 2 Aus der Geschichte von Dällikon Von Heinrich Hedinger, Regensberg Darüber hatte der Verfasser schon 1946 in Dällikon einen Vortrag gehalten, den er für den vorliegenden Aufsatz etwas erweiterte. Aber auch hier handelt es sich keineswegs um eine ausführliche Dorfchronik, sondern nur um eine Übersicht, die zudem bloss Dällikon und nicht die ganze Kirchgemeinde betrifft. Die wichtigsten der dazu benützten Werke werden im Text eingeklammert und mit abgekürzten Titeln angeführt. Wo solche Hinweise fehlen, berichtet der Verfasser nach mehreren, nicht einzeln genannten Quellen. In Anführungszeichen stehen Angaben, die wörtlich aus Akten oder Büchern stammen. Als Unterlagen dienten ferner einige Zeitungsartikel sowie Notizen aus dem Staatsarchiv, nicht aber solche aus den Archiven von Dällikon. Ihr Studium bleibt einem späteren Chronisten vorbehalten. Was schon in der 1970 erschienenen Festschrift des Lehrers Ernst Enderlin eingehend geschildert ist, wird hier nicht wiederholt, aber oft mit Hinweisen erwähnt. Über die Anfänge dieser Ortsgeschichte weiss man nur wenig. Immerhin deuten ein paar Bodenfunde an, dass diese Gegend schon zur jüngeren Steinzeit, also vor etwa 4000 Jahren bewohnt war, was auch gilt für die nachfolgenden Perioden der Bronze und des Eisens. Wahrscheinlich lebten auch hier Helvetier, die dann im Jahre 58 vor Christi Geburt nach Gallien auswanderten, aber in der Schlacht bei Bibracte von den Römern besiegt und wieder in ihre Heimat zurückgeschickt wurden. Die neuen Landesherren kamen nicht sofort hierher, sondern erst kurz nach dem Beginn unserer Zeitrechnung. Über die Römer haben wir nun viele sichere Kenntnisse. Sie brachten mancherlei Neuerungen zu uns, unter anderen einen bestimmten Götterglauben, eine bessere Landwirtschaft sowie den Bau von steinernen Häusern und Strassen. In der Nähe der letzteren Hessen ausgediente Soldaten oder Beamte oft grosse Gutshöfe erbauen, und ein solcher befand sich auch im oberen Teil des heutigen Dorfes Dällikon. Seine Überreste waren schon früher bekannt, was der alte Flurname «Mur- ächer» andeutet. Sie wurden aber erst im Frühling 1789 genauer untersucht. Damals entdeckte man bei der Ausbesserung des Mühleweihers eine Badeanlage und Mosaikböden, die aus farbigen Steinplättchen zusammengesetzt waren. Anno 1836 wurden die Grabungen weitergeführt und von Mitgliedern der Antiquarischen Gesellschaft beaufsichtigt. Nun kamen Reste eines 3 Herrenhauses und 1842 noch andere Grundmauern zumYorschein. Im Jahre 1857 bemerkte man, dass das ganze Ruinenfeld sich noch viel weiter nach Osten undWesten erstreckte. Eine bedeutsame Entdeckungmachte sodann der Hafnermeister Fritz Gisler, ein Vorstandsmitglied unserer Vereinigung, als er 1961 westlich seines Hauses zwei lange Mauern ausgrub, und es ist zu hoffen, er werde auchweiterhin allerlei zur vermehrten Kenntnis dieser Römerbauten beitragen. Sie stammen aus den Jahren 50-250. Die wichtigsten, im Landesmuseum aufbewahrten Fundgegenstände sind Ziegel mit den Stempeln der 11. und 21. Legion, viele Reste von Geräten, Waffen und Geschirren sowie Schalen von Austern, welche Leckerbissen hier jetzt nicht mehr üblich sind. (Diese Ausgrabungen wurden ausführlicher dargestellt auf den Seiten 4-7 der genannten Publikation von Enderlin. Sie ist im folgenden stets als Festschrift zitiert.) Anno 260 begann ein langer Grenzkrieg mit den nördlich des Rheins wohnenden Alemannen. Diese Germanen wollten das römische Helvetien erobern und drangen schon beim ersten Einfall bis in unsere Gegend vor, wo sie auch den Dälliker Gutshof zerstörten. Nach dem Jahre 400 kam es in Italien zu Unruhen, weshalb das römische Militär dorthin zurückgezogen wurde. Nun gelang es den Alemannen, sich bei uns anzusiedeln, was aber erst nach 450 geschah. Die Einwanderung erfolgte zu verschiedenen Zeiten, und dabei blieben die einzelnen Familien beieinander. Da kam also eines Tages ein Sippenführer mit einem langen Zug von Verwandten, Wagen und Vieh hierher. Er hiess zwar Tello, war aber keineswegs ein VorfahrWilhelm Teils. Seine Angehörigen nannte man Tellinge. Weil die Südseite des versumpften Tales schon von früheren Ansiedlern besetzt war, musste er sich am Nordhang des Altbergs niederlassen. Da ihm der inzwischen zerfallene Gutshof für seine Wohnzwecke offenbar nicht passte, liess er in der Nähe aus Holz ein paar Hütten und Höfe erstellen, die man in der damaligen Sprache als Tellinc-hova bezeichnete. Daraus entstand durch Abschleifung mit der Zeit der heutige Ortsname. Da betrieben nun die Alemannen ihre Landwirtschaft, und zwar nach dem uralten Dreizeigenzwang. Danach blieb jedes Jahr ein anderer Drittel des Ackerlandes brach oder unbebaut, was deshalb geschah, weil man zu wenig Dünger hatte. Die erste Zeig hiess hier einst «gegen Regensdorf», die zweite «am Berg» und die dritte «gegen Dä- nikon». Die damaligen Dälliker waren anfangs noch Heiden und verehrten im Freien hauptsächlich den Wodan, Ziu und Donar. Den christlichen Glauben nahmen sie erst im 7. Jahrhundert an. Unsere Gegend gehörte Anno dazumal noch zum Thurgau, der bis nach Turgi hinabreichte und von dem man erst ums Jahr 850 den Zürichgau abtrennte. Kurz vorher war das Herzogtum Alemannien dem Land Ostfranken zugeteilt worden. Aus die- 4 sem entwickelte sich das Deutsche Reich, und zu ihm gehörte die Eidgenossenschaft bis 1648. Weil sich nach den Alemannen keine andern Völker bei uns niederliessen, gelten sie als unsere Stammväter, an die uns die Mundart, die Flurnamen sowie etliche Bräuche und Eigenschaften erinnern. Der Ortsnamewird erstmals in einer Urkunde vom 7. Februar 870 schriftlich erwähnt. Danach übergab der Grossgrundbesitzer Landeloh, ein vermutlicher Vorfahr der Freiherren von Regensberg,dem Kloster St. Gallen neben andern Liegenschaften im Furttal auch solche in Tellinghovon, wie man damals schrieb (Zürcher Urkundenbuch I, Nr. 109 und Festschrift, Seite 8). Ungefähr zur gleichen Zeit tauchen in einem Zinsrodel der genannten Abtei auch die Namen von zwei hiesigen Bewohnern auf, die Engilbold und Ruadger hiessen (Zürcher Urkundenbuch I, Nr. 174). Das sind also die ersten urkundlich nachgewiesenen Dälliker. Sie trugen noch keine Geschlechtsnamen, wie das bis ins 13. Jahrhundert hinein üblich war. In jenen Zeiten entstanden auch die meisten Flurnamen, und eine Reihe davon wird hier kurz erklärt. Allmend: Alemannisch alagimeinida (allen gemeinsame Weide) Barth: Dem Ortsheiligen Bartholomäus, d.h. der Kirche gewidmet Bleichi: Wo bleiches, d. h. helles Gestein zum Vorschein kam Chapf: Nach dem alten Wort kapfen oder gaffen, d. h. umherschauen Cheibler: Wo man die Cheiben (abgestandene Tiere) vergrub Chrümbel: Krummer Acker am Altlauf des Furtbaches Geigelmoos: Von geigein oder «gygampfe», auf schwankendem Boden Gheid: Wo viel Heidekraut wuchs Grüt: Ausgereutetes Waldstück Hagenwis: Ertrag dem Halter des Hagen (Zuchtstiers) Herti: Hinweis auf harten Boden Horch: Feuchtes Gelände, nach horo (nass) Längg: Langgestreckter Acker Lätte: Dialektwort für Lehm Murächer: Hinweis auf altes Gemäuer Pünt: Von biwindan (Hecke mit Ruten binden) Reizacher: Nachgereize (Streit) Rorwis: Bei Schilfrohr Stockler: Im Boden noch Wurzelstöcke von Bäumen Und wem gehörten die einzelnen Grundstücke? Zum grösseren Teil natürlich den Bauern, die etwa auf die folgende Art dazu gekommen waren. Am 5 Anfang der Alemannenzeit befand sich alles Land im Besitz der Gemeinde. Es wurde vom Sippenführer seinen Markgenossen zur Nutzniessung zugeteilt und gelegentlich neu verlost. Wenn einer aber ein Stück des grossen Urwaldes rodete und bepflanzbar machte, durfte er es behalten. So entstand durch mühsame Mehrarbeit der Privatbesitz. Er konnte sich noch ver- grössem, als die Gemeinden anfingen, auf die Verlosung zu verzichten und einzelne Grundstücke zu verpachten oder zu verkaufen, um damit Geld für ihre Kassen zu erhalten. Daneben gab es aber auch in Dällikon auffallend viele auswärtige Landeigentümer. Als wichtigste galten die mit der Zeit aufgekommenen Klöster. Daswar damit begründet,weil im Mittelalter viele Leute eine überaus grosse Angst hatten vor dem Jüngsten Gericht und den Höllenstrafen. Darum spendeten sie den geistlichen Stiftungen etwa ein Stück Land, damit dort für ihrSeelenheilgebetetwerde. Sowurden diese sehr reich. In Dällikon handelte es sich um die Klöster Einsiedeln, Fahr, Fraumünster, St. Gallen, Grossmünster, Muri, Oetenbach, St. Verena und Wettingen. Dazu folgen hier noch ein paar Einzelheiten mit Erwähnungen früher Dorfbewohner. Ende 1266 verkaufte zum Beispiel ein gewisser Gies- ser, vermutlich ein städtischer Kannengiesser, ein Grundstück in Dällikon den sogenannten Konstanzerschwestern im Zürcher Verenakloster. Zeugen waren dabei der hiesige Leutpriester Rudolf, Konrad Stahili (Stähli), Rudolf Vrio (Frei) und Heinrich Widercheer (Zeh. Urkundenbuch IV, Nr. 1340). Hier ist also von einem Verkauf die Rede und nicht von einer Seelenheilstiftung. Anno 1279 wurde die Liegenschaft des daselbst begüterten Klosters Oetenbach von einem Konrad in dem Hove (Imhof) bebaut. Im April 1323 veräusserten die Zürcher Heinrich und Jakob von Glarus ihren Hof in Dällikon dem Grossmünster. Darauf arbeiteten ein Ulrich Brunner sowie die Frauen Mechthild und Gerhild in der Hueb (Huber) (Zeh. Urkundenbuch X, Nr. 3853). Zu den älteren Ortsgeschlechtern gehörten auch die schon 1396 erwähnten Güller. Eine mittelalterliche, aber sagenhafte Dorfbewohnerin wurde sogar von einem bekannten Dichter beschrieben. Das war das schöne Röseli von Dällikon. Es weilte im Frühling 1267 als Magd und Geliebte des jungen Freiherrn von Regensberg samt diesem in dem von den Zürchern soeben eroberten Städtchen Glanzenberg. Mit seiner Hilfe konnte der von den Gegnern eifrig gesuchte Edelmann entfliehen. Er ging als Bäuerin ins nahe Kloster Fahr und liess sich als Nonne verkleiden. Dort veranstalteten die Eroberer am gleichen Abend ein Freudenfest und zum Schluss noch lustige Wettläufe. Einen solchen machten auch die freiherrliche Nonne und das in Männerkleidung anwesende Röseli mit. Sie kamen aber nicht zurück, sondern suchten in der Dunkelheit das Weite (Meinrad Lienerts Erzählung «Glanzenberg» in seinem Buch «Auf alten Scheiben»). 6 Zu den auswärtigen Besitzern von Land, Leuten und Rechten gehörten auch einige Edelleute. Diese waren aufverschiedene Arten aufgekommen. Die einen hatten als Reiter für höhere Herren Kriegsdienste geleistet und zur Belohnung ein Stück Land und den Rittertitel erhalten. So war es besonders, als im 10. Jahrhundert die Ungarn oder Hunnen die Ostschweiz verwüsteten, denn dieseReiterscharen konnteman nurmit Kavalleristen richtig bekämpfen und verfolgen. Ferner kam es vor, dass sich einzelne Herrenbauern eigenmächtig über ihre Dorfgenossen erhoben und in den Ritterstand aufstiegen. Von solchen in Dällikon begüterten Adeligen waren die Freiherren von Regensberg die wichtigsten. Sie besassen auch das Vogteirecht über den grossen Hof des Klosters Einsiedeln. Von ihnen gelangte es später an die Herzöge von Österreich und an die Ritter von Baldegg und von Landenberg. Dällikon hatte aber auch eigene Edelleute, deren Aufstieg, Burg und Niedergang allerdings ungewiss sind. Sie waren Ministeriale oder untergebene Dienstritter der Regensberger und befanden sich zum Beispiel auch in ihrem Gefolge, als Lütold II. am 22. Januar 1130 das Nonnenkloster Fahr gründete. Dabei wurden neben vielen andern Zeugen Konrad und Hapold von Tellinkoven erwähnt (Zeh. Urkundenbuch I, Nr. 279). Dann ist über dieses niedere Adelsgeschlecht während langer Zeit nichts zu vernehmen. Erst 1243 taucht ein gewisser Eberhard auf, der aber früh nach Zürich übersiedelte. Ob die dort genannten Edelleute Johann und Konrad zu dieser Familie gehörten, ist fraglich. Sicher bezeugt wird dagegen zwischen den Jahren 1287 und 1311 ein Lütold von Dällikon. Er war wie sein Zürcher Freund Hadlaub ein Minnesänger, das heisst Verfasser von Liebesliedern und andern Gedichten. In späteren Jahren wohnte er in Regensberg (Zeh. Urkundenbuch VIII, Nr. 3129). Dort lebte um 1350 als Bürger noch ein vermutlicher Nachkomme namens Konrad. Ihm oder seinen Vorfahren gehörte in Dielsdorf ein Stück Land, das heute noch Dällikerrain heisst. Ausserdem gab es in Zürich, am See und anderswo ein bürgerliches Geschlecht mit der Bezeichnung Tellinger oder Dälliker. Als auswärtige Grundbesitzer sind noch ein paar reiche Stadtbürger zu erwähnen, die ihr Kapital gern in Liegenschaften anlegten. Das waren unter anderen Angehörige der schon genannten Zürcher Familien Giesser und von Glarus sowie ein Johannes von Opfikon und eine Frau Bela Gestür. Solche Besitzurkunden gelangten als Wertbriefe durch Erbschaften, Heiraten und Verkäufe oft in andere Hände, womit gelegentlich sehr verwickelte Verhältnisse entstanden. Natürlich kamen diese Stadt-und Klosterleute und Adeligen nicht selber hieher, um da ihre Grundstücke zu bewirtschaften und die verschiedenen Zinse einzuziehen. Dazu stellten sie einen Beamten 7 an, den man nach dem lateinischen Wort maior (der Höhere) als Meier bezeichnete, wonach der bekannte Geschlechtsname entstand. Auch die Kirche besass eine Liegenschaft, die ihr einst von einem frommen Spender gewidmet worden war. Darum hiess sieWidum und deren Bebauer Widmer. Als Stifter dieses Gotteshauses darf das Kloster Einsiedeln vermutet werden, das hier ja am meisten mit Land und Leuten begütert war. Die erste Nachricht aus 1228 ist indirekt, das heisst sie betrifft nicht die Kirche selber, aber den hier amtenden Geistlichen namens Konrad (Zeh. Urkundenbuch I, Nr. 447 und Nüscheler: Gotteshäuser III, S. 573). Dass er als Plebanus (Leutpriester) und nicht als Kaplan bezeichnet wurde, deutet an, dass sich hier nicht nur eine Kapelle befand, sondern eine Kirche. Wahrscheinlich war sie schon lange vor 1228 erbaut worden, was spätere Bodenforschungen vielleicht einmal beweisen. Man hatte sie dem heiligen Medar- dus geweiht, den das Volk «Mäder» nannte. Er war im 6. Jahrhundert ein französischer Bischof, Missionar und Wundertäter gewesen und galt als besonderer Schutzpatron der Bauern. Anno 1266 wird wieder ein hiesiger Seelsorger erwähnt, nämlich der schon weiter vorn genannte Leutpriester Rudolf. Damals gehörte Dällikon kirchlich zum Dekanat Kloten und Bistum Konstanz. Dessen Bischof verlangte 1275 zur Finanzierung eines Kreuzzuges nach Palästina von sämtlichen Geistlichen den zehnten Teil ihres Einkommens, den sie sechs Jahre lang bezahlenmussten. Der Priester von Dällikon gab dabei 10Mark (etwa 2000 Fr.) an, womit er sich ungefähr in derMitte aller Steuerpflichtigen befand (Dändliker: Kantonsgeschichte I, S. 330). In den Jahren 1283-1301 amtete hier als Kirchherr der Edelmann Johannes von Steinmaur. Er besass die sogenannte Kollatur, das heisst den Kirchensatz und damit das Recht, den Priester einzusetzen und die Pflicht, ihn aus einem Teil der Zehntenabgaben zu besolden. Sein Nachfolger war der luzernische Ritter Hartmann von Baldegg. Nach ihm betreute der Konstanzer Chorherr Walter von Elgg das gleiche Amt. Er vergabte 1329 in wohlwollender Weise den Ertrag seines Höngger Weinberges dem jeweiligen Leutpriester von Dällikon. Später verehrte man hier auch noch den heiligen Bartholomäus und widmete ihm einen besonderen Brunnen, auf dessen Säule er dargestellt war. Dieses Wasser galt als heilkräftig und wurde früher von Katholiken der Umgebung noch oft geholt. Anno 1416 amtete der Ritter Beringer von Landenberg als hiesiger Kirchherr, und 1421 verkauften seine Erben den Kirchensatz an die Grossmünsterpropstei, die dieses Recht bis 1831 ausübte. Weil sich im alten Kirchenwesen einige Mängel verbreitet hatten, führte der Zürcher Rat mit Hilfe des Leutpriesters Zwingli in den Jahren 1519-25 8 eine Reformation oder Glaubensänderung durch. Damit wurden im Zürichbiet die Messe, Kirchenmusik, Heiligenverehrung, Beichte, Ablassgewährung und Fastengebote aberkannt und die Klöster aufgehoben. Die Geistlichen nannte man nun Prädikanten und die Kirchenpfleger Stillständer, weil sie nach dem Gottesdienst stille stehen, das heisst auf den Pfarrer warten mussten, um mit ihm die laufenden Geschäfte zu besprechen. Bei der Entfernung der Heiligenfiguren und Bilder ging es Ende Februar 1524 in der hiesigen Kirche offenbar sehr unruhig zu, so dass der dem Tumult zuschauende Zürcher Chorherr Graf als Gegner solcher Neuerungen sagte: «Das hand wir nun von den ketzerischen Leren, und eb hundert Stund fürkommend, so wird es anders», was aber nicht eintraf (Egli: Reformationsakten, Nr. 502). Hingegen machten sich auch in Dällikon ein paar Wiedertäufer und ihr Anhang bemerkbar. Man nannte sie so, weil sie die Taufe bei den von ihnen Bekehrten wiederholten. Sie wollten viel rascher und weiter vorgehen als Zwingli und verweigerten Zehnten und Kriegsdienste, weshalb sie von der Obrigkeit verfolgt, eingesperrt und in einigen Fällen sogar hingerichtet wurden. Wie weit sich dieser Sonderglaube entwickeln konnte, zeigt ein Beispiel vom April 1531. Damals wurde ein hiesiger Bauer von seiner Frau geschieden, weil diese ihn verlassen hatte und mit Täufern aus andern Gemeinden davongegangen war. Sie sagte beim Verhör, «sy welli der irdischen Gwalt nit gehorsam syn und Gott sei ir Oberer und sunst niemand» (Egli: Nr. 1760). In jeneraufgeregten Zeit wirkte hier der Pfarrer Hans Schmid. Er war ein naher Freund Zwingiis und kam nach dessen Tod in der Schlacht bei Kappel alsNachfolger in Frage, doch wurde ihm dann Bullinger vorgezogen. Die folgende Liste zeigt die Namen der hiesigen Seelsorger bis zur Gegenwart und die Jahrzahl ihres Amtsantrittes (Zürcher Pfarrerbuch, S. 18). 1523 Erhard Wyss, erster reformierter Pfarrer 1524 Hans Schmid 1535 Wolfgang Wyss 1552 Lorenz Meyer 1556 Kaspar Messikommer 1563 Samuel Kolmar 1571 Stephan Aberli 1585 Kaspar Zurlinden 1609 Hans Ulrich Schaufelberger 1611 Ambrosius Burkhard 1640 Hans Jakob Fries 1651 Hans Jakob Lindinner 1686 Hans Jakob Erni, Dekan 1719 Hans Jakob Oeri, Vater 9 1754 Hans Konrad Oeri, Sohn 1778 Friedrich Salomon Ulrich 1824 Hans Georg Schulthess 1868 Jakob Friedrich Hottinger 1880 RudolfMeyer 1889 Eduard Steiner, Dekan 1939 Walter Nigg, Dr., Professor 1970 Hans Schneider 1977 Hans-Ulrich Pereis Und nun folgen Hinweise auf die wichtigsten Ereignisse und Personen, meist in chronologischer Anordnung. Hier ist vorerst nachzutragen, dass Dällikon Anno 1468 an die Stadt Zürich gekommen war. Diese hatte das umliegende Gebiet samt der Burg beim Katzensee käuflich erworben und errichtete daselbst die Obervogtei Regensdorfoder Alt-Regensberg. Dazu gehörten die fünf Gemeinden Affoltern, Regensdorf, Watt, Dällikon und Dänikon. Sie wurden von einem Obervogt regiert, der aber inZürichwohnte und jährlich wechselte. Er hatte unter anderem die Aufsicht über die Verwaltung und das Gericht, wobei er die Untertanen büsste, wenn sie entgegen zeitweiligen Verboten um Geld gejasst oder gewürfelt, geraucht oder zu viel getrunken hatten. Sein Stellvertreter war der Untervogt, der in der Gegend wohnte und meist jahrelang amtete. In der verhältnismässig friedlichen Zeit zwischen der Reformation und der Revolution k nnten sich auch die Landgemeinden gut entwickeln. Manche verbesserten zum Beispiel ihr Rechnungswesen und gaben sich ein eigenes Dorfgesetz. Das geschah in Dällikon am 17. April 1537. Man bezeichnete diese Vorschriften als Öffnung, weil das betreffende Heft am Anfang jeder Gemeindeversammlung feierlich geöffnet, öffentlich vorgelesen und damit allen Teilnehmern offenbar gemacht wurde. Es enthielt nach Angaben alter Leute allerlei Rechte und Pflichten der Dorfbewohner. Die letzteren betrafen auch ein Stück der wichtigen Handelsstrasse, die sich einst an der Nordseite des Altberges dahinzog. Sie führte von Stein am Rhein über Andelfingen, Embrach, Kloten, Seebach, Dällikon und Dänikon nach Baden. Ihre Besorger waren vermutlich nicht genau bestimmt, so dass sich zwischen derGemeindeDällikon und den Anstössern oft Streitigkeiten entwickelten und ihr Strassenstück gelegentlich in einem sehr schlechten Zustand war. Dann fluchten die fremden Fuhrleute mit den hiesigen Bauern, und einmal kam es zu einer Schlägerei, bei der sogar Waffen gebraucht wurden. Mit dieser Öffnung machte man nun deutlich ab, die Anstösser sollten «das Wasser us der Strass ferggen». Ferner wurden bei dieser Gelegenheit 17 Wegrechte neu geregelt. Weitere Beschlüsse betrafen unter anderen den Gemeindestier und den Zuchteber 10 sowie das Wässern der Wiesen (Hoppeler: Rechtsquellen II, S. 247 und Festschrift, S. 13). Ende April 1567 erteilte die Regierung den Dällikern einen scharfen Rüffel, weil sie «ir Gmeinholtz dermassen usgehouwen, das schier kein gross Holtz mer deränden syge». Am 2. November 1579 erhielt Dällikon den ersten Einzugsbrief (Hoppeler II, S. 276). Das war eine Urkunde, mit der die Obrigkeit bestimmte, wieviel ein Neubürger vor seinem Einzug in die Gemeinde bezahlen musste, was sich meist nach dem richtete, was diese ihm an Berechtigungen zu bieten hatte. Hier betrafen diese hauptsächlich die Allmend bei den Erlen. «Daruf darf ein jeder Gmeindgnoss im Sommer sovil Houpt Vych loufen lassen, sovil er winteren kann. Us dem Fronwald hat ein jeder Brennholz gnug, und einer wie der ander kann 16 Jucharten Gmeindrütenen gemessen.» Die Einkaufsgebühren betrugen hier 10 Pfund (etwa 400 Fr.) für einen Bewerber aus dem Zürichbiet und 15 Pfund für einen «übrigen Eidgenossen». Die Aufnahme von Ausländern blieb der Regierung vorbehalten und kostete viel mehr. JederNeubürger hatte ferner nach einem alten Brauch ein Nachtessen oder wenigstens einen Abendtrunk zu bezahlen. Das Einzugsgeld durfte nicht «leichthin verthan», sondern musste dem Gutsverwalter abgegeben werden. Diesen nannte man Säckelmeister, weil seine Barschaft anfänglich noch in einem gewöhnlichen Geldsäckel Platz hatte. Der Dälliker Einzugsbrief wurde 1635, 1709 und 1806 erneuert, wobei man die Gebühren der jeweiligen Währung anpasste. Im Jahre 1609 begannen hier die von den Geistlichen geführten Kirchenoder Pfarrbiicher. Diese frühesten Zivilstandsregister enthalten genaue Angaben über die Taufen, Heiraten und Todesfälle. Sie sind für die Familienforschung überaus wichtig und deshalb im Staatsarchiv aufbewahrt (E III 23, 1 u. f.). Anno 1611 war «der grosse Sterbet». Diesem schrecklichsten Ausbruch der Pest, einer Drüsen-, Lungen- und Hautkrankheit, auch «schwarzer Tod» genannt, erlagen im Zürichbiet gegen 40000 Menschen. Darunter befand sich auch der hiesige Seelsorger Schaufelberger. Anno 1634 fand die erste zürcherische Volkszählung statt. Dabei notierte der Pfarrer in Dällikon 43 Haushaltungen und 193 Seelen, wie die Alten statt Einwohner schrieben (Staatsarchiv: E II, 211a). Im März 1976 waren es 1739. Zu den wichtigsten Geschlechtern gehörten 1634 die Bräm, Frei, Holenwe- ger, Meier, Schön, Schwelli und Spillmann. Dazu kamen noch vor 1900 neben andern die Bopp, Rüegg, Schmid, Ungricht und Wuhrmann. Da viele Leute gleich hiessen, benötigte man zur besseren Unterscheidung allerlei Zunamen, die zum Teil heute noch üblich sind. 11 Und nun soll einmal etwas von der Schule berichtet werden. Diese war im Mittelalter in den Bauerndörfern fast unbekannt, und nach derReformation erteilten nur in einzelnen Orten Geistliche, Beamte oder ausgediente Soldaten einen etwelchen Jugendunterricht. Das änderte sich wesentlich, als die Regierung Anno 1637 eine «Landschulordnung» herausgegeben hatte. Nach diesem Gesetz mussten nun überall besondere Lehrer angestellt werden, die man im besten Sinn des Wortes als Schulmeister bezeichnete. Als solcher amtete hier 1639 Hans Lang, dem bald Johann Sidler und Jakob Schwelli nachfolgten. Anno 1641 wurde in Dällikon ein Schulhaus erbaut, das zu den frühesten im Unterland gehörte. Die Besoldung der Landlehrer war damals so ungenügend, dass die meisten noch einen andern Beruf ausüben mussten und sich auch als Sigristen oder Vorsänger betätigten. Von jenem in Dällikonwurde ferner berichtet, er habe als eifrigerDiener der Kirche eine Art Kinderlehre durchgeführt. Die damaligen Hauptfächer betrafen das Lesen, Schreiben, Beten und Singen. Das Rechnengalt noch lange als Nebensache. Im Jahre 1799 amtete hier als Schulmeister der LeinenweberHeinrich Bräm. Er unterrichtete im Winter 48 Kinder, im Sommer aber nur 20. Als Lehrmittel gebrauchte er das Namenbüchlein mit seinen zu jedem Buchstaben passenden Bildchen, den sogenannten «Lehrmeister» als Auszug aus derHeiligen Schrift, das «Zeugnis»mit bibelkundlichen Fragen und Antworten sowie eine Sammlung von Psalmen und Gebeten. Noch vor jener Zeit war in Dänikon eine eigene Schule eröffnet worden. Im Jahre 1708 kam es zu einer grösseren Kirchenrenovation, wobei drei Beamte der Obervogtei ihre Wappenscheiben stifteten. Diese waren wie frühere Schenkungen in verschiedenen Fenstern angebracht und wurden Anno 1860 im mittleren des Chors zu einem überaus wertvollen Schmuck zusam- mengefasst. Dabei handelt es sich um die acht folgenden Spender: Hans Jakob Holzhalb, 1602 Landvogt in Sargans und hiesiger Obervogt, Hans Kambli, 1602 Ratsherr und Zürcher Säckelmeister, Hans Jakob Heidegger, 1673 Stadthauptmann und Obervogt, Christoph Keller, 1673 Obervogt im Amt Regensdorf, Johann Jakob Erni, 1708 Ortspfarrer, Heinrich Füssli, 1708 Landschreiber, David Holzhalb, 1708 Obervogt und Johann Baptist Diebold, 1708 ebenfalls hiesiger Obervogt. (Kunstdenkmäler II, S. 95). Unten befinden sich noch die Wappen der Gemeinde und des Pfarrers Schulthess von 1860. Aus dem Jahre 1708 stammt auch die zierliche Kanzel. Der ehrwürdige Taufstein stand hier aber schon zur Zeit der Reformation. An der südlichen Kirchenmauer erinnert eine Grabtafel noch an den 1718 verstorbenen Dekan Erni. 12 Im Jahre 1719 wurde erstmals ein Gemeindewappen erwähnt. Damals begann derOtelfingerPfarrerTobler das interessanteDekanatsbuch desUnterländer Geistlichkeitskapitels, in dem er von allen dazugehörenden Gemeinden geschichtliche Angaben notierte und vieleWappen farbig darstellte. Darunter befindet sich auch dasjenige von Dällikon (Staatsarchiv: E IV Regensberg, 16, Blatt 53). Woher er seine Unterlagen hatte, ist ungewiss. Offenbar war ihm aber bekannt, dass das Stadtgeschlecht der Dälliker, zu dem auffallend viele Zimmerleute gehörten, von jeher als Berufszeichen ein Win- kelmass im Wappen führte. Dieses bestimmte er nun von sich aus als solches der Gemeinde Dällikon, wo man es ohne weiteres übernahm und später an Marksteinen, Brunnentrögen und aufVereinsfahnen anbrachte. Auf einer ungenauen Tafel aus 1860 erschien der Grund noch schwarz, welche Farbe dann nach dem Vorschlag einer kantonalen Wappenkommission zu Rot verändert wurde, so wie sie im Dekanatsbuch von 1719 zu sehen ist. Damit war der Gemeinderat im August 1930 einverstanden, weshalb dieses Dorfzeichen eine amtliche Bedeutung hat und ohne einen neuen Gemeinde- beschluss in keiner Weise verändert werden darf. Es zeigt in Rot ein nach links gerichtetes silbernesWinkelmass. Die Bezeichnung links ist nach einer heraldischen Regel so gemeint, wie wenn einer das Wappen aufseiner Brust tragen würde. Bei farbigen Darstellungen kann man Silber durch Weiss ersetzen. Zu dieser Übersicht gehören auch ein paar Hinweise auf wichtige Naturereignisse. Da kam es zum Beispiel Anno 1771 wegen einer schlechten Kornernte des Vorjahres zu einer grossen Hungersnot, bei der viele Leute vom Staat und der Gemeinde unterstützt werden mussten. Erst damals begann man, nach dem Rat des im nahen Katzenrütihofwirkenden Musterbauern «Kleinjogg», die früher nicht recht geschätzten Kartoffeln in vermehrter Weise anzubauen und als «Brot der Armen» zu verwenden. Eine ähnliche Hungersnot entstand 1817. Dabei kosteten viele Lebensmittel bis fünfmal mehr als vorher. Im Herbst 1827 verbrannten in Dällikon zwei Häuser, weil ein kleiner Knabe in einem Tenn ein Feuerchen angezündet hatte, und 1831 verursachte ein im Stall rauchender Bauer einen Brandausbruch. Im Sommer 1844 verbreitete sich auch hier eine grässliche Kartoffelkrankheit. Die grösste Feuersbrunst erfolgte im Februar 1853. Sie betraf drei doppelte Behausungen und 34 obdachlos gewordene Personen. Anno 1867 raffte die Cholera im ganzen Kanton etwa 500 Opfer dahin (Festschrift, S. 20-25). In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich zwischen Regenten und Untertanen ein tiefer Gegensatz, der zu einer Revolution führte. Viele Stadtherren sonderten sich als sogenannte Aristokraten von den ge- 13 wohnlichen Bürgern ab, besetzten alle höheren Stellen und behandelten die Bauern oft sehr von oben herab. Das erregte in weiten Kreisen zunehmenden Missmut und in der ganzen Schweiz eine auffallende Uneinigkeit. Darum gelang es den Franzosen, die schon 1789 eine Revolution durchgeführt hatten und derenGrundgedanken auch anderswo verbreitenwollten, unser Land im Frühling 1798 zu besetzen und ihm eine neue Verfassung zu geben. Das war diejenige der Helvetik, und damit fielen die alte Eidgenossenschaft samt dem zürcherischen Stadtstaat und der hiesigen Obervogtei dahin. Die einzelnen Kantonsteile nannte man nun Distrikte, und Dällikon kam zu jenem von Regensdorf. Als neue Behörde amtete im Ort der von einem Präsidenten geleitete Gemeinderat, den ein vom Statthalter angestellter Agent beaufsichtigte. Die helvetische Einheitsverfassung enthielt etliche gute Grundgedanken, die aber wegen Geldmangel nur teilweise zur Ausführung gelangten. Ende April 1798 kamen die ersten französischen Truppen von Baden her in unsere Gegend. Sie wurden anfänglich als Vermittler einer neuen Freiheit vielenorts freudig begrüsst, machten sich aber bald unbeliebt, weil sie die Staatskasse und die Zeughäuser plünderten und fast ganz auf Kosten der Gemeinden und Dorfbewohner lebten. Im Frühling 1799 versuchten die Österreicher, sie aus unserem Land zu vertreiben, was ihnen aber nicht gelang. Sie wurden dann von den Russen abgelöst, welchen die Franzosen am 25.September bei Dietikon eine entscheidende Niederlage beibrachten. Um deren Ausweichen ins Unterland zu verhindern, besetzten 5000 Mann der Brigade Bontems damals das Furttal. Nun blieben also die Franzosen weiterhin in unserer Gegend, und zwar bis anfangs 1802. Das Elend jener Jahre können wir uns heute kaum richtig vorstellen. Die mit Stroh belegten Bauernstuben waren mit fremden Soldaten angefüllt, und die einheimischen Familien mussten sich notdürftig in Nebenräumen unterbringen. Sie hatten trotz einer ausbrechenden Teuerung die Franzosen und ihre Pferde gut zu ernähren, undwer zu reklamieren wagte, wurde verprügelt, eingesperrt odermit vermehrten Einquartierungen bestraft. Bis die Gemeinden ihre Kassen wieder in Ordnung hatten, ging es viele Jahre. Das war keine gute alte Zeit! Im 19. Jahrhundert wurden die Verfassungen wiederholt erneuert oder abgeändert. Mit derjenigen von 1803 kam Dällikon zum Bezirk Bülach und bildete darin eine besondere «Zunft», womit aber kein Handwerkerverein gemeint war, sondern ein Wahlkreis. In den Jahren 1814-1830 gehörte die Gemeinde zum Oberamt Regensberg und dann zum gleichnamigen Bezirk, dessen Hauptort man 1871 nach Dielsdorf verlegte. An der zum Teil heute noch geltenden Staatsverfassung von 1831 hatten die Dälliker eine so grosse 14 Freude, dass sie diese einstimmig annahmen. Damals entstand jenes Gebilde, das wir als politische Gemeinde bezeichnen, und als solche machte sich Dänikon Anno 1843 selbständig. In jenen Zeiten war es auch zum Loskaufder Zehnten und Grundzinsen gekommen. Dabei wurden die bisherigen Naturalabgaben durch Geldbeträge ersetzt, deren Abzahlung sich über viele Jahre hinzog und als bedeutendste Leistung der damaligen Bauern gilt. Bei dieser Gelegenheit gelang es zudem manchem Landwirt, ein bisheriges Lehen durch Kauf insein Eigentum umzuwandeln. Ungefähr gleichzeitig hob man endlich auch den alten Dreifelderzwang auf, und nun erst konnten die Bauern ihre Betriebe in freiererWeise gestalten. Verbesserungen zeigten sich auch bei der Post. Diese war früher etwa von Fuhrleuten, Hausierern oder Boten besorgt worden. Im Frühling 1842 eröffnete man dann einen Postwagenkurs von Zürich nach Niederweningen, und vom Hard aus erfolgte nun der Zustelldienst ins Furttal. Anno 1844 erhielt Dällikon eine Postablage, die 50 Jahre lang von Lehrer Stüssi betreut wurde. Nachdem das Wehntal 1865 eine Bahn bekommen hatte, fiel der dortige Kursmit dem gelbenWagen dahin. Diesen ersetzte ein solcher von Zürich nach Regensdorf und Otel- fingen. Nach der 1877 erfolgten Eröffnung der Furttalbahn konnten die Postsachen in der Station geholt und abgeliefert werden (Festschrift, S. 17). Ein wichtiges Werk der Gemeinde war sodann die 1874 begonnene Wasserversorgung. Diese wurde in den Jahren 1922-1929 erneuert und nach 1946 an das mehreren Gemeinden dienende Grundwasserpumpwerk Adlikon angeschlossen. Nach dem Jahre 1900 kam es auch hier in vermehrterWeise zu vielen Neuerungen. Diese betrafen neben andern die Verwaltung, eine Melioration, den Strassenbau, die auffallende Vergrösserung des Dorfes sowie die Industriebetriebe. Über die letzteren orientiert am besten ein Verzeichnis im Anhang der bekannten Festschrift, wo auch die Behörden und Vereine angegeben sind. In den Jahren 1943-1964 bestand in Dällikon sogar ein vielbesuchter Segelflugplatz. Im Januar 1952 wurde die renovierte Kirche mit der neuen Orgel festlich eingeweiht. Damals amtete hier als Pfarrer der seither pensionierte, aber weiter arbeitende Professor Dr. Walter Nigg. Er hatte schon vorher in einer ganzen Reihe von Büchern religiöse Probleme behandelt und sich in geistreicher Weise für die Bewahrung unseres Glaubensgutes eingesetzt. Damit machte er nicht nur sich, sondern auch den Namen dieser Gemeinde in weiten Kreisen bekannt. Das gilt auch für einige Verstorbene, an die sich viele Dorfbewohner und auch der Schreibende noch gern erinnern. Es betrifft zum Beispiel den am 19. Januar 1940 zur ewigen Ruhe eingegangenen Lehrer und Bezirksschul- 15 Der Dorfplatz von Dällikon um die Jahrhundertwende. Links von der Kirche steht das alte, 1970 abgebrochene Pfarrhaus. Das Bild wurde anlässlich der Einweihung der Fahne des Schiessvereins Dällikon am 16. April 1899 aufgenommen. pfleger Heinrich Hardmeier, der hier 44 Jahre lang geamtet und eine grosse Achtklassenschule geführt hatte. Mitte Juli 1943 starb der weitherum geschätzte Hafner und Geschichtsfreund Friedrich Gisler. Er hatte den Betrieb in der alten Mühle ums Jahr 1900 begonnen und dann in der ganzen Gegend mit selber gebrannten Kacheln ein paar hundert Öfen aufgesetzt und damit mancher Bauernstube zu ihrem heimeligen Aussehen verholfen. Der 9. März 1949 war der Todestag des beliebten Pfarrers und Dekans Eduard Steiner. Er hatte der Gemeinde 50 Jahre lang treu gedient und auch in der Bezirkskirchenpflege mitgewirkt. Obwohl er nicht aus ländlichen Verhältnissen stammte, fühlte er sich mit dem Bauernstand eng verbunden. Da er selber schwere Schicksalsschläge erlitten hatte, war er den Dorfgenossen in solchen Fällen ein zuversichtlicher Tröster und auch sonst als leutseliger Mann bei Hausbesuchen stetswillkommen. Bei seinem 1939 erfolgten Rücktritt stand in der Zeitung, Pfarrer Steiner habe rund 2600 Gottesdienste durchgeführt, 370 Kinder getauft, 210 Ehen eingesegnet und 360 Abdankungen gehalten. An Ostern 1951 wurde der angesehene Dälliker Albert Wuhr- mann begraben. Er hatte sich 1912-1941 als sachkundigerBezirksrat betätigt, wobei ihm seine Erfahrung als Gemeindebeamter zugute kam. Fernerwar er auch Kantonsrat und jahrelang Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft, des Waisenvereins und der Sparkasse. Am 7. November 1962 starb in Zürich der ehemalige Dälliker Lehrer Walter Iten, der als Dirigent von Gesangvereinen, Experte und Liederkomponist zu Ansehen gekommen war. Der Bezirksrichter Alois Günthart hatte 1923 den «Brüederhof» erbauen lassen, wo seine acht Söhne aufwuchsen. Hier unternahm er als diplomierter Landwirt und beliebter Musterbauer viele Versuche und schaffte sich besonders mit seiner Vorzugsmilch in weiten Kreisen einen guten Namen. Im Jahre 1956 gab er das interessante Buch «Aus meinem Bauernleben» heraus, und am 14. März 1964 wurde er aus seinem geliebten Furttal in die ewige Heimat abberufen. Zu den Persönlichkeiten, die den Namen dieser Gemeinde weitherum bekannt machten, gehörte auch der am 24. September 1971 verstorbene Lehrer und Festschrift-Verfasser Ernst Enderlin. Viel zum Ansehen von Dällikon hatte ferner der frühere Präsident Albert Bopp beigetragen, dessen Hinschied am 25. März 1976 erfolgte. Aus der neuesten Zeit sind noch zwei festliche Anlässe zu erwähnen. Der eine betrifft das Mitte September 1969 eingeweihte Schulhaus Leepünt. Es war nach Plänen des Bassersdorfer Architekten Robert Bachmann erbaut worden, hatte 2400000 Fr. gekostet und umfasst die notwendigen Zimmer für die Primarschule, den Kindergarten und die Arbeitsschule. Turnhalle und Abwartswohnung sind ebenfalls vorhanden. Die Einweihung wurde durch das ergötzliche Schülerspiel «Zirkus Leepünt» verschönert und mit 17 einer Abendunterhaltung abgeschlossen, aber erst am andern Morgen. Ein fröhliches Fest war auch die 1100-Jahrfeiervom 5. und 6. September 1970. Sie wurde mit Kanonendonner eröffnet, der von einem alten, vom Gemeinderat bedienten Geschütz kam. Beim neuen Schulhaus fand ein ökumenischer Gottesdienst statt. Der ganze, unter Mitwirkung der Vereine und Schüler durchgeführte Anlass wollte nicht nur eine historische Angelegenheit sein, sondern auch den Kontakt mit den vielen neu zugezogenen Bewohnern fördern. Zu diesem Zweck gab der Gemeinderat die schon oft genannte und schön illustrierte Festschrift heraus, Hess mit Bildern und Filmen allerlei vom früheren Dorf zeigen und stellte alte Gerätschaften und Urkunden aus. Bei diesem Jubiläum erinnerte man sich in würdiger Weise daran, dass Dällikon vor 1100 Jahren erstmals schriftlich erwähnt worden war. 18 Chronikalische Notizen aus dem Furttal über das Jahr 1976 4./5. Februar Inbetriebnahme der neuen Telephonzentrale Buchs. 3. März Aufnahme der fahrplanmässigen Busverbindungen VBZ mit Dänikon-Hüttikon. 20./21.März Feierliche Einweihung des Oberstufenschulhauses «Petermoos» der Schulgemeinden Regensdorf-Buchs- Dällikon in Buchs. 26. März Durchschlag des Gotthard-Strassentunnels zwischen Göschenen und Airolo. 1. Mai Errichtung einer 3. Pfarrstelle an derReformierten Kirch¬ gemeinde Regensdorf. Pfarrer Hans Schneider-Müller war bisher Seelsorger in Holderbank AG. Pfarreinsatz in Regensdorf am 2. Mai. (Pfr. Schneider hat Wohnsitz in Watt.) 6. Mai Das schwere Erdbeben, welches kurz nach 21 Uhr in den Friaulischen Alpen 815 Tote und über 1000Verletzte forderte, wurde durch Beben und Erzittern der Häuser auch bei uns wahrgenommen. 3. Juni Hans Kernen, Gemeindepräsident von Boppelsen, im Al¬ ter von 50 Jahren gestorben. 13. Juni Abstimmungs-Sonntag. Das Schweizervolk verwirft mit 654201 Nein gegen 626224 Ja das Raumplanungsgesetz. 18. Juni Dänikon beschliesst den Bau eines neuen Gemeinde¬ hauses mit 61 gegen 1 Stimme. 7. September Umfahrungsstrasse Buchs dem Verkehr übergeben. 24. September Anstelle des verstorbenen Hans Kernen wird in Boppel¬ sen Hans Hauser zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. 16. Oktober Eröffnung der neuen Schwenkelbergstrasse als Teilstück der Umfahrung von Dielsdorf. 19 19. Dezember Einweihung der einer umfassenden Innenrenovation unterzogenen Kirche in Buchs. 20. Dezember Neueröffnung der Agentur Buchs der Bezirkssparkasse Dielsdorf im Neubau an der Landstrasse. über das Jahr 1977 30. Januar 13. März 18. Mai 19. Mai 27. Mai 10./12. Juni 10./12. Juni 26. Juli 2. August 20. August 3. /4.September Regierungsrats-Ersatzwahl. Anstelle des am 10. November 1976 verstorbenen Alois Günthard wird der bisherige Kantonsratspräsident Konrad Gisler in den Zürcher Regierungsrat gewählt. Anstelle des zurückgetretenenWalterBietenholzwird der bisherige Gemeindeschreiber von Rümlang, Albert Boss- hard, im zweiten Wahlgang zum Statthalter des Bezirkes Dielsdorfgewählt. Karl Meyer-Bänninger, Altburg Regensdorf, gestorben. Der Schiessverein Dällikon weiht mit einem Schützen- und Dorffest seine neue Standarte ein. Dr. med. Hans Bucher, Dielsdorf, im Alter von 89 Jahren gestorben. Ortsmuseum Regensdorf in dem aus dem Jahre 1772 stammenden Mühlespycher eingeweiht. Bezirkssängerfest in Otelfingen (100 Jahre Männerchor, 50 Jahre Gemischter Chor Otelfingen). Betriebsaufnahme der Abwasserreinigungsanlage Unteres Furttal der Verbandsgemeinden Otelfingen, Boppel- sen, Dänikon und Hüttikon. In Watt verwüstet ein Grossfeuer ein Wohn- und Lagerhaus an der Niederhaslistrasse. Die um Ostern begonnene Aussenrenovation der Kirche in Regensdorf ist beendet. Die Dörfer an der ehemaligen Nationalbahn-Strecke Bas- sersdorf-Seebach-Regensdorf-Wettingen gedenken mit «Bahnhof-Festen» und Extrafahrten im Dampflok-Zug 20 der Eröffnung der Nationalbahn durch das Glatt- und Furttal vor 100 Jahren. 29. September Gründung eines Krankenpflege-Vereins Otelfingen und Umgebung, umfassend die Dörfer Boppelsen, Dänikon, Hüttikon und Otelfingen. 6. Oktober Emil Spühler, alt Direktor der Firma Orell Füssli AG in Zürich (aufgewachsen im Restaurant Bergwerk in Buchs), im Alter von 67 Jahren gestorben. 10. Oktober Das Postbureau Watt wechselt vom bisherigen Standort im Anbau am Restaurant Post in die neuen Räumlichkeiten in der Wohnbaugenossenschaft Reckenholz südlich der Rümlangerstrasse. Im Oktober Die politischen Parteien derGemeinden Buchs, Dällikon und Regensdorf reichen beim Regierungsrat eine Petition um Verminderung der Fluglärm-Belastung ein. 4. Dezember Die Kirchgemeinde Dällikon-Dänikon wählt Hans-Ul¬ rich Pereis anstelle des weggezogenen Hans Schneider- Blocherzum neuen Pfarrer. 12. Dezember In Dänikon wird das von Posthalter Otto Meier erstellte neue Postgebäude (Wohnhaus mit Posträumlichkeiten) eröffnet. 24. Dezember Die«Tieflage Ostring», d. h. die Untertunnelung des SBB- Areals durch die Watterstrasse in Regensdorf, wird für den öffentlichen Verkehr freigegeben. über das Jahr 1978 1. März Definitive Betriebsaufnahme der Kläranlage Buchs-Däl- likon. Damit sind sämtliche Gemeinden des Furttales an moderne Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. Im März An der Badenerstrasse in Buchs werden von Fuftschutz- truppen zwei alte Bauernhäuser abgebrochen. 2. April Behördewahlen in den Furttalgemeinden. In Hüttikon wird der nach 16jähriger Amtstätigkeit zurücktretende Oskar Sekinger als Gemeindepräsident durch Karl Ven- hoda ersetzt. 21 ImMai Beginn der Bauarbeiten (ausser den bereits erstellten Brücken) für die neue SBB-Strecke RangierbahnhofLim- mattal-Würenlos durch den Tägerhardwald. 3. Juni Der 1971 ins Leben gerufene Musikverein Buchs begeht die Einweihung seiner Uniformen mit einem Musikfest. 17. Juni Einweihung des neu erbauten Gemeindehauses in Dä- nikon. 28. Juli Die SchützengesellschaftWürenlos begeht ihre Fahnen- und Standarteneinweihung mit einem Schützenfest. Patensektion ist der Schiessverein Dänikon-Hüttikon. Im Sommer Baubeginn der ZürcherNordumfahrung (N 20) im Gebiet Regensdorf-Katzensee. 9. September In Hüttikon wird das renovierte und erweiterte Gemein¬ dehaus festlich eingeweiht. Gleichzeitig tritt Gemeindeschreiber Albert Markwalder nach 38jähriger Amtstätigkeit zurück. 24. September Eidgenössischer Wahl- und Abstimmungs-Sonntag. Das Schweizervolk stimmtmit 1309 722 Ja gegen 281917Nein der Gründung des Kantons Jura als 23. Kanton zu. 22. Oktober Anstelle des weggezogenen Pfarrers Christian Kellerwird Wolfgang Göller als zweiter Seelsorger von Regensdorf gewählt. 3. Dezember Die Stimmbürger von Regensdorf sprechen sich in einer Konsultativabstimmung mit 1801 gegen 577 Stimmen gegen ein vom Kanton vorgelegtes Neubauprojekt für die Strafanstalt am alten Standort aus. 22 Mitteilungen der Heimatkundlichen Vereinigung Furttal Bisher sind erschienen: Nr. 1 1963 Die Kirche von Buchs, Kanton Zürich Von K. Grendelmeier Nr. 2 1964 Meteorologische Betrachtungen zur Zürichsee- gefrörne 1963 Von A Güller Nr. 3 1965 I. Aus der Kirchengeschichte von Regensdorf Von E. Denzler II. Ein frühgeschichtliches Grab in Otelfingen Von A Güller III. Die Bettlerstube in Buchs Von K. Grendelmeier Nr. 4 1966 Aus der Jagdgeschichte des Furttales Von A Lutz Nr. 5 1967 I. Über das «Hochzeitsschiessen» in den Dörfern des Furttales Von A Güller II. Der Arzt Johannes Wyss in Otelfingen Von P. Wyss Nr. 6 1968 Das «Eisloch» an der Lägern Von A Güller Nr. 7 1969 DerWeinbau in Buchs Von K. Grendelmeier Nr. 8 1970 Barbara Schmid von Buchs Von R. Stiefel Nr. 9 1972 Auf den Spuren der Römer im Gebiet des Furttales Von A Güller Nr. 10 1974 Erinnerungen eines Amerikaschweizers im 19. Jahrhundert Von O. Studer 23 Nr. 11 1975 Bemerkenswerte Funde aus der Vergangenheit von Dänikon ZH Von A. Güller Nr. 12 1976 Die römische Kryptoportikus von Buchs ZH und ihreWandmalerei Von W. Drack 24 Regensdorf 1979 ... Dr. h.c. Heinrich Hedinger : 1893-1978 Aus der Geschichte von Dällikon Chronikalische Notizen aus dem Furttal ...