Please use this identifier to cite or link to this item: https://doi.org/10.20384/zop-61
Title: 
Baubefunde im Nordquartier des Vicus. Ein Blick in die Hinterhöfe. Vitudurum 12
Authors: 
Editors: 
Kanton Zürich. Archäologie & Denkmalpflege
Type: 
Issue Date: 
2022
License: 
ISBN: 
978-3-906299-73-0
Description: 
2 Bände und eine Begleitmappe.
Abstract: 
Das Nordquartier bezeichnet ein Areal nördlich der antiken Hauptstrasse des gut erforschten Vicus Vitudurum in Oberwinterthur. Das Gebiet konnte in zwölf Ausgrabungen zwischen 1991 und 2009 auf einer Fläche von insgesamt 4800 m² archäologisch untersucht werden. Dank partieller Feuchtbodenerhaltung eröffneten die reichhaltigen organischen Befunde wertvolle Einblicke in die Siedlungsstruktur und Lebensweise der damaligen Bevölkerung. Das Augenmerk lag bei den Ausgrabungen im Nordquartier des Vicus nicht prioritär auf den Streifenhäusern entlang der antiken Hauptstrasse, sondern auf den Aktivitäten in den Hinterhöfen der neun langrechteckigen Grundstücke. Die auf der insgesamt 90 m breiten Grabungsfläche erfassten Siedlungsspuren ermöglichten es, eine kontinuierliche Entwicklung der Bebauung dieses Vicus-Quartiers von der Gründung um 4 v.Chr. bis ans Ende des 3. Jh. nachzuweisen. Aus der Gründungszeit ist in den Hinterhöfen neben einigen Pfostenbauten ein erstes Drainagesystem fassbar. Ebenso sprechen Importe von Pfeffer, Feigen und Oliven aus diesem Horizont für eine von Beginn an romanisierte Bevölkerung. Im Laufe der Zeit werden Gartenlandschaften angelegt, von denen dichte Grabenraster zeugen. Ab 13/14 n.Chr. manifestiert sich im Nordquartier eine auf Parzellen beruhende Bauordnung, die bis ins späte 3. Jh. beibehalten wird. Über die Jahrzehnte erfolgen, oft nach mehrfachen Schadensfeuern, zahlreiche Ausbauphasen mit Wirtschaftsgebäuden, Latrinen, Brunnen und einem komplexen Kanalsystem zur Be- und Entwässerung des Quartiers. Bautechnisch zeichnet sich eine Entwicklung vom Pfostenbau zum Ständerbau und weiter hin zum Steinbau ab. Die endgültige Zerstörung der Quartierstruktur datiert ein Münzfund in die Zeit nach 268, wobei ein Zusammenhang mit den politischen Unruhen im ausgehenden 3. Jh. anzunehmen ist. Die folgende Periode der Instabilität und wirtschaftlichen Schwäche führte dazu, dass zu Beginn des 4. Jh. nur noch vereinzelte Siedlungsspuren nachgewiesen sind. Ein abruptes Siedlungsende ist im Vicus aber genauso wenig festzustellen wie in den Gutshöfen der Umgebung.
DDC: 
930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
GND Subject: 
Winterthur
Zürich
Römerzeit
Archäobotanik
Archäologie
Archäozoologie
Dendrochronologie
Geologie
Ernährung
Garten
Gewerbe
Handwerk
Kanalisation
Keramik
Landwirtschaft
Münze
Siedlungsgeschichte
Straßenbau
Verkehrsgeschichte
Vicus
Wasserversorgung
Theme: 
Series/Report no.: 
Monographien der Kantonsarchäologie Zürich
Beiträge zum römischen Oberwinterthur – Vitudurum
Has Part: 
Has Version: 
Publisher: 
FO-Fotorotar
Appears in Collections:Kantonsarchäologie



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