Otelfingen-Vorderdorfstrasse Kat.-Nr. 838: Siedlungsstrukturen und Funde des Frühmittelalters

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2021

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978-3-906299-70-9

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In: Archäologie im Kanton Zürich_04 (2021), S. 7-42

Zusammenfassung

Bei der Rettungsgrabung auf der Parzelle Vorderdorfstrasse Kat.-Nr. 838 am Südrand des Dorfkerns von Otelfingen konnte eine Vielfalt von Strukturen erfasst werden: Pfostenlöcher von einem oder zwei grösseren Pfostenbauten, 16 sichere und zwei mögliche Grubenhäuser, Herdstellen, evtl. ein Backofen, Werkplätze, Reste von drei Schmieden, Schlackeablagen, Gruben etc. Sie deuten auf vielfältige Tätigkeiten zwischen dem 6. und spätestens dem 11. Jh. hin. Danach blieb das Areal bis 2005 ohne Überbauung. Die in nahezu allen Befunden vorhandenen römischen Funde lassen eine bis jetzt noch nicht lokalisierte römische Siedlungsstelle in der Nähe vermuten. Auch bronzezeitliches Fundmaterial ist zu erwähnen. Zu den frühesten Befunden gehören die vier langrechteckigen Vertiefungen, die von der Benutzung stehender Webrahmen herrühren (Struktur Pos. 7; 2. Hälfte 6. bis Mitte 7. Jh.). Die kleine Esse Pos. 105, die noch Hammerschlag enthielt, ist stratigraphisch sogar etwas älter als Struktur Pos. 7. Zwei weitere Schmiedestandorte können im Nordwesten und im Südosten des Grabungsgeländes nachgewiesen werden. Leider kann jeweils über Standort, Aussehen und Produktion der zugehörigen Werkstätten nicht viel ausgesagt werden. Die Hinweise auf Schmieden zeigen aber, dass Eisenverarbeitung in Otelfingen eine lange Tradition hat. Eine Untersuchung von Eisenschlacke mit Fliesscharakter aus der Grube Pos. 139 des 9./10. Jh. ergab, dass es sich dabei nicht um ein Abfallprodukt von Bohnerz der Lägern handelt; die Herkunft des ursprünglich verwendeten Eisenerzes bleibt vorderhand offen. Die Schlacke stammt auch nicht aus einem Verhüttungsprozess, wahrscheinlich ist sie bei einer bis jetzt noch nicht genau erforschten Weiterverarbeitung von Eisenschwämmen angefallen. Die Metallobjekte lassen sich verschiedenen Bereichen zuordnen. Neben kleinen persönlichen Gegenständen, die wohl in der Siedlung verloren gegangen sind (kleine Messer, eine mögliche Zierscheibe, ein Ohrring aus bronzehaltigem Buntmetall, ein Sporn), fanden sich Kleingeräte wie Messerchen, Ahlen, ein Bohrer, evtl. ein Hammer und ein möglicher Rest eines Meissels. Auffällig ist das Fehlen einer grösseren Anzahl landwirtschaftlicher Geräte, bei denen es sich zum Teil sicher auch um Holzwerkzeug gehandelt haben muss. Zugleich muss man bei der Auflassung dieses Siedlungsteils mit einer sorgfältigen Mitnahme von Metallgerät rechnen. Tierknochen, die jedoch nicht analysiert wurden, und Schalen von Hühnereiern zeugen aber von Haustierhaltung, ebenso die kleine Glocke, die man wohl einem Leittier umband.

DDC

930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie

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